Mit Nina Warken bekommt Deutschland erstmals seit Ulla Schmidt wieder eine Frau an der Spitze des Bundesgesundheitsministeriums. Die 45-jährige Juristin aus Baden-Württemberg tritt die Nachfolge von Karl Lauterbach an – und bringt frischen Wind mit, auch wenn sie bislang kaum als gesundheitspolitische Stimme in Erscheinung trat.
Wer ist Nina Warken?
Nina Warken ist seit vielen Jahren politisch aktiv und vertritt den Wahlkreis Odenwald-Tauber im Bundestag. Seit 2023 ist sie Generalsekretärin der CDU Baden-Württemberg. In der Vergangenheit lag ihr Fokus eher auf innenpolitischen Themen – unter anderem war sie Mitglied im NSA-Untersuchungsausschuss und parlamentarische Geschäftsführerin der Unionsfraktion.
Doch auch wenn ihr der Ruf einer „gesundheitspolitisch Unbeschriebenen“ vorauseilt, hat sie sich in ihrem Wahlkreis wiederholt mit Fragen der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum beschäftigt – und dabei insbesondere die Situation der Apotheken im Blick gehabt.
Apotheken als zentrale Versorgungssäule
Apotheker Jan Reuter, der Warken mehrfach persönlich empfing, bescheinigt ihr großes Interesse und Verständnis für die Herausforderungen in Vor-Ort-Apotheken. In einem Facebook-Post bezeichnete sie Apotheken als „tragende Säule in der Arzneimittelversorgung“, die zunehmend unter Druck stünden – durch Bürokratie, Inflation und Fachkräftemangel.
Reuter ist überzeugt: „Mit Nina Warken kann der Neustart gelingen, den unser Gesundheitssystem dringend braucht.“
Apothekenverbände zeigen sich optimistisch
Auch in den Verbänden herrscht verhaltener Optimismus. Dr. Martin Braun, Präsident der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg, hebt hervor, dass Warken die Versorgungssituation in ländlichen Regionen aus erster Hand kenne. Das könne neue Perspektiven und Offenheit für innovative Versorgungskonzepte bringen – ein Vorteil, gerade weil sie nicht aus dem gesundheitspolitischen Establishment stammt.
Tatjana Zambo, Präsidentin des Landesapothekerverbands, lobt Warkens kontinuierlichen Austausch mit der Apothekerschaft und beschreibt sie als offen und zugewandt. Ihre Hoffnung: dass Warken die im Koalitionsvertrag verankerten Maßnahmen pro Apotheke rasch in die Tat umsetzt.
Was bedeutet das für Apotheken?
Noch bleibt abzuwarten, wie sich Nina Warken gesundheitspolitisch positionieren wird. Doch erste Signale deuten auf Dialogbereitschaft und ein echtes Interesse an der Arbeit vor Ort hin. Sollte sie diese Linie fortsetzen, könnte das für Apotheken ein echter Neuanfang sein – mit mehr Gehör in Berlin und hoffentlich neuen, unbürokratischen Lösungen für altbekannte Probleme.
Fazit:
Mit Nina Warken übernimmt eine neue Stimme das Bundesgesundheitsministerium – und viele hoffen, dass sie nicht nur zuhört, sondern auch handelt. Für Apotheken heißt es jetzt: Dialog suchen, Impulse setzen und den Wandel aktiv mitgestalten.